EIN Lehrer für alle Fächer!

ERWARTUNGEN

Mag. Elisabeth Wagner

11/7/20251 min read

Bis zur Oberstufe unterrichtet nur ein Lehrer/Lehrerin die meisten und wichtigsten Unterrichtsfächer. Der Grund dafür ist, dass die Hauptlehrperson die Klasse bestens kennt und auf die Dynamik seiner Klasse bestens reagieren kann, indem er/sie aus allen Fächern heraus entsprechend intervenieren kann. Wenn einzelne SchülerInnen Schwierigkeiten z.b. im Deutschunterricht haben, kann die Lehrkraft dann im Turnunterricht darauf reagieren. Somit braucht es eben einen Lehrer für alle Fächer, damit dieser den Weit-und Umblick in der Klasse wahren kann. Soweit so nachvollziehbar.

Doch es lohnt sich, auch eine andere Seite dieser Waldorfrealität zu betrachten! Stellen wir uns die Frage, welche Macht wird so einer Lehrkraft zugesprochen? Kinder werden hierbei auf eine einzige Person fixiert! Besteht keine gute Beziehung zu diesem Lehrer/Lehrerin oder ist die Sympathie schlecht, haben die SchülerInnen keine Möglichkeit, gute Beziehungen zu anderen Lehrkräften aufzubauen, um Negatives zu kompensieren! Es besteht dann keine Möglichkeit, an anderen LehrerInnen zu wachsen und zu lernen. Es kann mitunter furchtbar sein, beinahe gänzlich einer Person ausgeliefert zu sein, die einen nicht mag. Und solche Beispiele berichten uns Schülerinnen der Rudolf Steiner Schule Salzburg leider oft!

Zudem ist es ein weiteres Ziel der Waldorfschulen, den Lehrer als fixe familiäre Bezugsperson zu installieren. Ob das sinnvoll ist klärt sich in der Frage:

"Wollen Sie einen dritten Elternteil (wenn auch extern installiert!) in ihrem Familiensystem, welcher sich einmischt und letztlich besser weiss, was für Ihr Kind gut ist und was nicht?"

Es gibt Elternbriefe von der Rudolf Steiner Schule Salzburg, wo Eltern bevormundet, ja nahezu getadelt werden, weil ihre Kinder zu Hause zu viel Fernsehen, Computerspielen und am Handy hängen. Gut, Kritik in achtsamer Sprache, ist durchaus sinnvoll, aber Bevormundung und Belehrungen sollten sich Eltern nicht aussetzen müssen!? Oder doch? Wollen Sie als Mutter oder Vater erzieherisch teilentmündigt werden?